Daniela Wiessner
Gliederung:

Viele Haustierbesitzer werden erfreut sein zu erfahren, dass es eine Vielzahl an Forschung gibt, die darauf abzielt, unseren Tieren ein gesünderes und längeres Leben zu ermöglichen. Immer bessere Diagnostik, Therapie und Operationsangebote helfen unseren Haustieren, gesund zu bleiben – oder wieder zu werden. Auf der anderen Seite gibt es unzählige Futterangebote, die wiederum sehr schlecht für unsere Hunde sind: zu viel Zucker, Schadstoffe und unidentifizierbare Inhaltsstoffe schaden der Gesundheit. Sie sorgen für Übergewicht, stille Entzündungsprozess, Nierenprobleme etc. Es stellt sich also die Frage: Was können wir selbst tun, um unseren Tieren das beste, längste Leben zu ermöglichen? Longevity für Hunde – hier erfährst du mehr:
So bleibt dein Hund fit bis ins hohe Alter
Hunde sind für viele von uns mehr als nur Haustiere – sie sind treue Begleiter, beste Freunde und Familienmitglieder. Umso wichtiger ist es, dass wir alles dafür tun, ihre Gesundheit zu fördern und ihnen ein langes, glückliches Leben zu ermöglichen. Doch was kannst du wirklich tun, um die Lebensspanne deines Vierbeiners zu verlängern und Alterskrankheiten vorzubeugen? Hier findest du alle Tipps und Fakten – von Ernährung über Bewegung bis hin zu speziellen Pflegehinweisen.
Die richtige Ernährung für Hunde – Ein Fundament für ein gesundes Leben
Die Ernährung deines Hundes ist eine entscheidende Grundlage für seine Gesundheit und sein Wohlbefinden. Hochwertiges Futter ist dabei der wichtigste Baustein. Es sollte reich an tierischem Protein sein, um deinem Hund die essenziellen Aminosäuren zu liefern, die er für seine Muskel- und Gewebeentwicklung benötigt. Gleichzeitig solltest du auf Getreide und Zuckerzusätze verzichten, da diese oft Allergien auslösen oder Verdauungsprobleme fördern können. Transparente Inhaltsangaben sind dabei essenziell – Begriffe wie „tierische Nebenerzeugnisse“ deuten auf minderwertige Zutaten hin, die deinem Hund nicht guttun.
Frisches Wasser ist ein Muss. Dein Hund sollte jederzeit Zugang zu sauberem Trinkwasser haben. Besonders nach körperlicher Aktivität oder an heißen Tagen steigt der Flüssigkeitsbedarf, und regelmäßiges Trinken ist wichtig, um seinen Stoffwechsel in Schwung zu halten und Überhitzung zu vermeiden.
Auch bei den Fütterungszeiten gilt: Routine gibt deinem Hund Sicherheit. Feste Mahlzeiten fördern nicht nur die Verdauung, sondern helfen auch dabei, Überfütterung zu vermeiden. Welpen benötigen drei bis vier Mahlzeiten am Tag, während erwachsene Hunde in der Regel mit ein bis zwei Mahlzeiten auskommen. Senioren profitieren oft von zwei kleineren Portionen, da diese leichter verdaulich sind.
Hundefutter selbst zubereitet
Wenn du darüber nachdenkst, selbst für deinen Hund zu kochen, ist das durchaus eine Option – aber auch eine Herausforderung. Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Protein, Kohlenhydraten, gesunden Fetten und Vitaminen ist essenziell. Ergänzungen wie Kalzium oder Omega-3-Fettsäuren sollten gezielt hinzugefügt werden, um Mängel zu vermeiden. Selbstgekochtes Futter kann deinem Hund gut tun, erfordert aber intensive Planung und möglicherweise Unterstützung durch einen Tierarzt oder Ernährungsexperten.
Vorsicht bei diesen Lebensmitteln
Es gibt einige Lebensmittel, die für Hunde tabu sind, da sie giftig wirken können. Dazu gehören Schokolade, Trauben, Rosinen, Avocado und Zwiebeln. Auch Xylit, ein Süßstoff, der in zuckerfreien Produkten vorkommt, ist für Hunde hochgefährlich. Achte darauf, solche Lebensmittel außer Reichweite zu halten, um Unfälle zu vermeiden.
Eine zuckerfreie Ernährung ist ein weiterer wichtiger Punkt. Zucker führt bei Hunden nicht nur zu Übergewicht, sondern begünstigt auch Zahnprobleme und Entzündungen im Körper. Viele industriell hergestellte Leckerlis enthalten Zuckerzusätze, die auf den ersten Blick nicht erkennbar sind. Greife stattdessen zu gesunden Snacks wie Karotten, Gurken oder speziellen kalorienarmen Leckerlis, die keine schädlichen Zusätze enthalten.
Spezielle Ernährung
Für Hunde, die spezielle Bedürfnisse haben, kann eine gezielte Anpassung der Ernährung sinnvoll sein. Senioren benötigen beispielsweise leichter verdauliches Futter mit weniger Kalorien, aber mehr Ballaststoffen. Welpen hingegen brauchen protein- und energiereiche Nahrung, die das Wachstum unterstützt. Übergewichtige Hunde profitieren von kalorienreduziertem Futter, das trotzdem alle wichtigen Nährstoffe enthält.
Die Ergänzung der Ernährung mit Nahrungsergänzungsmitteln kann in manchen Fällen sinnvoll sein. Omega-3-Fettsäuren fördern gesunde Haut und Gelenke, während Probiotika die Darmflora stärken und die Verdauung unterstützen. Hunde mit Gelenkproblemen können von Glucosamin und Chondroitin profitieren, die Entzündungen lindern und die Beweglichkeit fördern.
Knochen – immer eine gute Idee?
Knochen bieten zwar einen gewissen Schutz gegen Zahnstein, aber nicht gegen Parodontalerkrankung. Zudem besteht die Gefahr von Zahnbrüchen. Darüber hinaus kommt es durch Kauknochen immer wieder zu Speiseröhrenverengungen oder -verschlüssen und -schäden. Übermäßiger Verzehr von Knochen führt auch zu Verstopfung.
Überfütterung – zuviel des Guten?
Füttere deinen Hund nicht zu viel, egal wie sehnsüchtig er dich auch ansieht. Überfütterung schadet unseren Haustieren mehr als sie ihnen nützt. Viele Besitzer verwechseln Futter mit Liebe. Fett ist entzündungsfördernd. Ein übergewichtiger Hund mit einem höheren Körperfettanteil ist nicht nur anfälliger für Krankheiten wie Diabetes und Pankreatitis, sondern seine Lebenserwartung ist insgesamt um 25 bis 30 % verkürzt.
Übergewichtige Haustiere mit Arthrose haben zudem mit Gelenkschmerzen zu kämpfen. Der erste Rat an alle Besitzer, deren Hund an Arthrose leidet, ist deshalb: abnehmen! Achte darauf, nicht zu viele Leckerlis zu füttern, und wenn dein Liebling bereits etwas zu gut gepolstert ist, wähle einen kalorienarmen Hundekuchen oder eine Karotte oder verzichte ganz auf Leckerlis. Vermeide unbedingt Essensreste, da diese nicht nur zu unregelmäßigem Fressen führen, sondern sich auch zu stark gewürzt und meist nicht für eine gesunde Hundernährung gedacht sind.
Letztendlich ist die richtige Ernährung mehr als nur das Befüllen des Futternapfs. Es geht darum, die Bedürfnisse deines Hundes zu verstehen und ihn mit hochwertigen, ausgewogenen Nahrungsmitteln zu versorgen, die ihm ein langes und glückliches Leben ermöglichen.
Probiotika – für ein gesundes Mikrobiom
Probiotika sind lebende Mikroorganismen, die als Nahrungsergänzungsmittel verabreicht werden und sich positiv auf die Darmgesundheit und das allgemeine Wohlbefinden von Hunden auswirken können. Sie helfen dabei, das natürliche Gleichgewicht der Darmflora wiederherzustellen, indem sie „gute“ Bakterien liefern, die die Verdauung fördern und das Immunsystem stärken. Diese Wirkung ist besonders wichtig für Hunde mit Verdauungsproblemen, sensiblen Mägen oder einem geschwächten Immunsystem.
Wie beim Menschen sind Probiotika äußerst nützlich, um das Gleichgewicht der nützlichen Bakterien im Magen-Darm-System deines Haustieres zu unterstützen. Die Darmgesundheit nimmt auch beim Hund großen Einfluss auf seine Gesundheit und sein allgemeines Wohlbefinden. Probiotika stärken das Immunsystem und führen zu einem gesünderen und damit glücklicheren Haustier. Ein großer Teil der tierärztlichen Arbeit besteht darin, Hunde mit Magen-Darm-Problemen zu behandeln. Probiotika sind eine ideale präventive Maßnahme und solchen Problemen vorzusorgen. Einige Haustiere, die unter Stress leiden, z. B. durch Reisen, einen Umzug, eine Ernährungsumstellung oder eine Operation, entwickeln eine sogenannte Stresskolitis. Auch in diesen Fällen können Probiotika sinnvoll sein.
Zahnpflege – Für mehr als nur frischen Atem
Wann war das letzte Mal, dass dein Haustier beim Tierarzt eine Zahnreinigung hatte? Obwohl empfohlen wird, die Zähne deines Tieres auch zu Hause zu putzen, verfügen Tierärzte über die notwendigen Werkzeuge und Fähigkeiten, um eine gründlichere Reinigung durchzuführen. Regelmäßige Zahnreinigungen sind ein wichtiger Bestandteil der Präventivpflege und schützen nicht nur die Zähne, sondern reduzieren auch das Risiko für ernsthafte gesundheitliche Komplikationen.
Bakterien im Maul, die beispielsweise Karies verursachen, können in den Blutkreislauf gelangen und wichtige Organe wie Herz, Nieren oder Leber schädigen. Haustiere haben zudem die gleichen Schmerzrezeptoren im Mund wie Menschen – sie fühlen also genauso Zahnschmerzen, können diese aber nicht kommunizieren.
Was der Atem deines Hundes verrät
Wusstest du, dass du viel über das allgemeine Wohlbefinden deines Tieres aus seinem Atem ablesen kannst? Süßlicher Atem könnte auf Diabetes hinweisen, während anhaltend schlechter Geruch auf Probleme im Magen-Darm-Trakt oder mit den Organen hindeuten kann.
Was du tun kannst:
- Regelmäßige Zahnreinigung beim Tierarzt: Mindestens einmal im Jahr.
- Zähneputzen zu Hause: Mit speziellen Hundezahnbürsten und -zahnpasten.
- Zahnpflege-Snacks: Diese können unterstützen, ersetzen aber keine professionelle Reinigung.
Bewegung und mentale Stimulation – Fit von Kopf bis Pfote
Regelmäßige Bewegung hält nicht nur den Körper deines Hundes fit, sondern auch seinen Geist. Für junge und ältere Hunde gilt gleichermaßen:
- Tägliche Spaziergänge: Mindestens 30 Minuten pro Tag.
- Suchspiele: Suchspiele, bei denen der Hund seine Nase einsetzen muss, sind ideale Gelegenheiten, um deinen Hund auch geistig auszulasten.
- Sanfte Sportarten: Schwimmen ist gelenkschonend und ideal für ältere Hunde.
- Mentale Herausforderungen: Suchspiele oder das Erlernen neuer Tricks fördern die kognitive Gesundheit und beugen Langeweile vor.
Besondere Bedürfnisse deines Hundes – Jeder Hund ist einzigartig
Nicht jeder Hund ist gleich. Rasse, Alter und Gesundheitszustand beeinflussen, was dein Vierbeiner braucht, um glücklich und gesund zu bleiben. Einige Hunde haben spezielle Anforderungen, die du unbedingt beachten solltest:
Ein Beispiel sind Französische Bulldoggen oder andere brachycephale Rassen mit kurzen Schnauzen. Sie neigen dazu, schnell zu überhitzen – besonders an heißen Sommertagen –, da sie weniger effizient hecheln können, um sich abzukühlen. Plane deshalb Spiel- und Tobeeinheiten im Sommer nur in den frühen Morgenstunden oder am Abend, wenn die Temperaturen angenehm sind.
Abkühlung leicht gemacht:
- Stelle ein flaches Wasserbecken bereit, in dem dein Hund plantschen kann.
- Spiele liebevoll mit dem Gartenschlauch – viele Hunde lieben es, die spritzenden Wasserstrahlen zu jagen!
- Trockne deinen Hund nach einer Dusche sanft ab, um Erkältungen zu vermeiden.
- Achte darauf, dass immer frisches Trinkwasser in Reichweite ist.
Hunde mit dichtem Fell, wie Huskys, sind ebenfalls anfällig für Überhitzung, während kleine Rassen schneller frieren können. Beobachte deinen Hund genau, denn er zeigt dir, was er braucht – du musst nur aufmerksam sein. 🐾
Fazit: Dein Einsatz zählt!
Die Geheimnisse eines langen und gesunden Hundelebens sind Fürsorge, Liebe und Wissen. Indem du auf Ernährung, Bewegung, Zahnpflege und mentale Stimulation achtest, schenkst du deinem treuen Begleiter viele glückliche Jahre an deiner Seite.
Bilder: istockphoto.com
• Frenchy kuschelt auf Couch credits PeopleImages
• Dicker Hund credits Imagesbybarbara
• Frenchy mit Zahnbürste credits damedeeso
• Happy Dog mit Stock credits Capuski
• Frenchy in Pool credits Adriana Duduleanu
• Tierfutter credits Liudmila Chernetska
• Probiotika credits koto_feja
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